Chile IV – Argentinien
Ich gehe schlafen
Zähne aus Blüten und eine Haube aus Tau
Hände aus Kräutern, du, meine feine Amme,
Mach mein Bett bereit, mit Leintüchern aus Erde
Und einer dicken Decke aus gezupftem Moos.
Bald geh ich schlafen, meine Amme, bring mich ins Bett.
Stell mir ein Lämpchen hin.
Irgendein Sternenbild, das dir gefällt.
Mir ist jedes recht. Ein klein wenig näher bitte.
Lass mich allein. – Du hörst die Knospen aufbrechen
Von oben wiegt ein Himmelsfuss dich leise
Und ein Vogel zeichnet eine Melodie dazu.
Damit du vergisst… Danke. Ach noch eine Bitte:
Fall er noch einmal telefoniert,
Sag ihm, es habe nun keinen Zweck mehr, ich sei gegangen.
Alfonsia Storni (1892 – 1938), Dichterin der argentinischen Avantgarde. „Voy a dormir“ – Ihr letztes Gedicht, das zwei Tage nach ihrem Selbstmord veröffentlicht wurde.
Teil 4: Die Reise in den argentinischen Teil von Patagonien.
Nach fast 5 Stunden Busfahrt von Puerto Natales in Südchile erreichten wir
El Calafate in Südargentinien, eine hübsche kleine Ortschaft, von wo aus wir zum berühmten Gletscher
Perito Morenu fuhren, neben den Torres del Paine sicher ein landschaftlicher Höhepunkt der Reise.
Von El Calafate ging es nach zwei Tagen zurück nach Puerto Natales, am nächsten Tag mit dem Bus nach Punta Arenas und von dort mit dem Flugzeug wieder nach Santiago, wo wir noch eine Woche blieben.
Teil 1: Ankunft am Ende der Welt und die Millionenmetropole Santiago de Chile.