Novembertag

Nebel hängt wie Rauch ums Haus,
Drängt die Welt nach innen.
Ohne Not geht niemand aus,
Alles fällt in Sinnen.
Leiser wird die Hand, der Mund,
Stiller die Gebärde.
Heimlich, wie auf Meeresgrund
Träumen Mensch und Erde.

Christian Morgenstern (1871 – 1914)

Es gibt 2 Kommentare zu diesem Beitrag
  1. Anita at 14:02

    Lieber Johannes,
    ich bin von deiner Homepage nicht nur begeistert sondern regelrecht verzaubert!
    Deine wunderschönen Fotos und die von dir mit Sorgfalt und Feingefühl ausgesuchten Gedichte berühren mich sehr. Es ist eine wahre Freude, das zu sehen, zu lesen und genießen zu dürfen. Eine sehr kostbare Quelle in dir ist beim Sprudeln … Ich bin gespannt, mit welchen Schätzen du uns noch überraschen wirst. Danke, dass du sie mit uns teilst!

  2. Boris at 15:15

    Lieber Johannes,
    bei einem potentiellen Ranking zum Thema „Lieblingsmonat“ würde der November es wohl nicht aufs Podest schaffen. Als dezent melancholisch angehauchter Zeitgenosse behagt mir der November dennoch. Er drückt zwar mit seinen Nebelschwaden und der vorübergehend vergreisten Natur möglicherweise ein wenig aufs Gemüt, jedoch bietet dieses Umfeld auch die Ruhe, um ein wenig inne zu halten und zu reflektieren oder einfach nur diesen Abschnitt im Jahreszyklus auf sich wirken zu lassen.
    Sehr schöne Eindrücke. Danke.

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